Das ZIK strebt eine zielgruppenspezifische und ganzheitliche Wissensvermittlung zu den Fortbildungsthemen an, die aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und die justizinternen Bedarfe berücksichtigt. Hierfür steht das ZIK im engen fachlichen Austausch mit anerkannten Akteurinnen und Akteuren etwa aus den Bereichen Wissenschaft und Erwachsenenbildung und mit unterschiedlichen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Trägern. Die Fortbildungsthemen umfassen etwa:
- Diversität, interkulturelle Kompetenz und Nichtdiskriminierung
- Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (etwa: Antisemitismus, Rassismus, Homo- und Transfeindlichkeit) und Hasskriminalität
- Extremismusprävention
- Antidemokratische Subkulturen (etwa: „Reichsbürger“, Verschwörungsideologien, „Paralleljustiz“)
Das aktuelle Fortbildungsprogramm des ZIK finden Sie hier:
https://www.jak.nrw.de/behoerde/ZIK/aufgaben/fortbildungen/termine-veranstaltungen/index.php
Fortbildungskonzept im Bereich interkulturelle Kompetenz
Im Bereich interkultureller Kompetenzen hat das ZIK im Rahmen eines Modellprojekts (Laufzeit Ende 2020 bis Ende 2023) ein bundesweit bisher einzigartiges Fortbildungskonzept entwickeln lassen, in dem die Fortbildungen durch eine systematische Anforderungsanalyse auf die spezifischen praktischen Herausforderungen und Erfahrungen unterschiedlicher Berufsgruppen und Handlungsfelder in der Justiz zugeschnitten wurden. Justizbedienstete aus verschiedenen Berufsfeldern können dadurch ihre interkulturellen Kompetenzen anhand für sie spezifischer Praxisbeispiele erweitern.
Aus dem Projekt sind die folgenden Fortbildungsformate hervorgegangen:
- Entscheidungsfindung im Kontext kultureller Vielfalt (Zielgruppen: Richter/ innen, Staatsanwältinnen/-anwälte, Amtsanwältinnen/-anwälte)
- Begleiten, unterstützen und beraten bei kultureller Diversität (Zielgruppen: Ambulanter Sozialer Dienst und Fachdienste im Justizvollzug)
- Umgang mit Verstößen und kulturellen Irritationen: Interkulturelle Kompetenz für den allgemeinen Justizvollzugsdienst (Zielgruppen: Allgemeiner Justizvollzugsdienst und Werkdienst)
- Umgang mit interkulturellen Herausforderungen im Außendienst: Interkulturelle Kompetenz für den Gerichtsvollzieherdienst (Zielgruppe: Gerichtsvollzieher/-innen)
- Weniger Stress mit kultureller Vielfalt: Interkulturelle Kompetenz im Justizwachtmeisterdienst (Zielgruppe: Justizwachtmeisterdienst)
- Gelassenheit und Flexibilität in der interkulturellen Kommunikation (Zielgruppen: Rechtspfleger/-innen und Servicekräfte)
- Interkulturelle Kompetenz für Führungskräfte (Zielgruppe: Führungskräfte in der Justiz)
- Interkulturelle Sensibilität in der Beratung und Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen (Zielgruppe: Soziale Ansprechpartner/-innen)
Die Broschüre "Interkulturelle Kompetenz in der Justiz NRW" gibt einen Überblick über Ziele und Ablauf des Projekts und stellt die entwickelten Fortbildungsformate vor. Sie können die Broschüre hier herunterladen:
Die im Projekt entwickelten Fortbildungsformate wurden extern evaluiert. Der unabhängige Evaluationsbericht bescheinigt dem Fortbildungskonzept eine ausgezeichnete Qualität. Die Befragung der Teilnehmenden zeigte eine sehr hohe Zufriedenheit mit den Veranstaltungen. Eine Sensibilisierung für interkulturelle Zusammenhänge gelingt im beruflichen Alltag bei einem Großteil der Befragten ebenso wie der Praxistransfer. Der Nutzen für das berufliche Handlungsfeld wird von den Befragten eindeutig bejaht. Den Evaluationsbericht können Sie hier herunterladen:
Antisemitismus
Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit des ZIK in der Fortbildung lag in der jüngeren Vergangenheit auf dem Bereich des Antisemitismus. Hier hat das ZIK durch Anpassung und Weiterentwicklung bestehender Fortbildungskonzepte und durch die Entwicklung neuer Formate auf aktuelle Herausforderungen reagiert. Durch neugeschlossene Partnerschaften mit renommierten Bildungsträgern
im Bereich der Antisemitismusarbeit wie der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen (RIAS NRW), der Beratungsstelle SABRA (Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit – Beratung bei Rassismus und Antisemitismus) und der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem wird eine ganzheitliche Wissensvermittlung zum Thema Antisemitismus angestrebt. Die Fortbildungen umfassen sowohl Formate für alle Justizbediensteten als auch spezielle Fortbildungen für die Strafjustiz.
Aktuelle Fortbildungen im Themenbereich:
- Antisemitismus – Erscheinungsformen, Auseinandersetzung, Strategien (Zielgruppen: alle)
- Yad Vashem, Israel: Erinnerungskultur in Israel und jüdische Identitäten heute (Zielgruppen: alle)
- ZIK – Antisemitismus als justizielle Herausforderung – Erkennen und handeln (Zielgruppen: Richterinnen/Richter und Staatsanwältinnen/-anwälte)
- ZIK – Antisemitismus als justizielle Herausforderung – Erkennen und handeln (Zielgruppe: Rechtsreferendarinnen/-referendare)
- Strafrecht – Verfolgung antisemitischer Straftaten (Zielgruppen: Staatsanwältinnen/-anwälte und Amtsanwältinnen/-anwälte)
- Online: Antisemitismus als justizielle Herausforderung vor dem Hintergrund der Terrorattacken der Hamas in Israel (Zielgruppen: alle)
- Verschwörungsideologien und Antisemitismus: Phänomene und Handlungsansätze (Zielgruppen: alle)